Wenn Kinder, insbesondere sehr kleine Kinder, eine Zahnarztpraxis betreten, verspüren sie fast alle ein komisches Gefühl. Die Umgebung ist neu, sie finden keine bekannten Anhaltspunkte und meist sind viele Geräusche zu hören, die das Kind nicht zuordnen kann. Eine kinderfreundlich eingerichtete Praxis sowie speziell auf die Bedürfnisse von Kindern geschultes Personal kann hier viel bewirken und den Kindern ihre Angst vor dem Unbekannten nehmen. Etwa jedes 10. Kind jedoch leidet an besonders starken Ängsten, eine anfängliche Angst ist bei nahezu jedem Kind zu beobachten. Diese beruht sowohl auf direkten, als auch auf indirekten Erfahrungen. Auch die angeborenen Ängste spielen hier eine große Rolle und werden durch die kindliche Fantasie zusätzlich angeregt. Hierzu zählen beispielsweise die Angst vor lauten Geräuschen (wie die eines Bohrers) sowie die Angst vor Unbekanntem (insbesondere die zahnärztlichen Instrumente können hier ängstliche Gefühle beim Kind auslösen). Daher ist es meist hilfreich, dem Kind alles zu zeigen, zu erklären oder es auch selber einmal kleine Geräte in die Hand nehmen zu lassen. Leider gibt es auch Kinder, deren Ängste auf eigenen, schmerzhaften Erfahrungen beim Zahnarzt beruhen. In diesem Fall reicht die erneute Konfrontation mit der Einrichtung einer Zahnarztpraxis, um diese Ängste abzurufen. Für diese Kinder ist es besonders schwer, Vorsorgeuntersuchungen oder gar notwendige Behandlungen durchführen zu lassen. Sie haben in vorherigen Behandlungen Schmerzen empfunden oder das Verhalten des Zahnarztes war nicht auf die Ängste eines kleinen Patienten abgestimmt. Oder aber sie haben mit angehört, wie ihnen nahe stehende Personen über unschöne Zahnarztbesuche berichtet haben. All diese Erfahrungen, ob direkt oder indirekt, führen bei Kindern zu großen Ängsten. Hier ist es wichtig, ihnen eine kindgerechte Umgebung zu bieten, in der sie sich wohlfühlen und in der auf ihre speziellen Bedürfnisse eingegangen wird.
